Jahresbericht 2021
Sehr geehrte Mitglieder,
eine turbulente Zeit liegt hinter uns: Der Kampf um den Erhalt des historisch einzigartigen Malteserschlosses für die Stadt Heitersheim, ein Vorstandswechsel bei der Historischen Gesellschaft und die Corona Pandemie mit all ihren Einschränkungen und Auswirkungen. Unsere Arbeit hat das beeinflusst, aber nicht ausgebremst. Wir konnten viel erreichen, einiges umsetzen und so manches auf einen guten Weg bringen.
Gerne hätten wir Sie über all das in einer Mitgliederversammlung persönlich informiert. Weil das jedoch angesichts der hohen Inzidenzen nicht möglich war und absehbar nicht ist, haben wir uns für einen Rundbrief entschieden. Darin wollen wir nun die wichtigsten Stationen der letzten Monate auf den Punkt bringen.
Veränderungen im Vorstand
Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden im Dezember 2019 stand die Historische Gesellschaft unter einer Interimsführung. Im Oktober 2020 übernahm Dr. Anne Teller den Vorsitz. Im neu gewählten Vorstand ist auch Bürgermeister Christoph Zachow aktives Mitglied kraft Amtes. Seine Unterstützung ist von großem Interesse an der Historie der Malteserstadt geprägt.
Eine intensive Phase
Die Situation vor April 2021 war für die Historische Gesellschaft eine intensive Phase. Nachdem die Stadt Heitersheim einen Kauf des Malteserschlosses abgelehnt hatte, war der Plan des Vinzentinerinnen-Ordens, das Malteserschloss an Investoren zu verkaufen, um dort eine internationale Eliteschule zu etablieren. Das veranlasste die Historische Gesellschaft zu einer Stellungnahme, den Vorentwurf des Bebauungsplanes betreffend.
Denn der in einem Städtebaulichen Vertrag mit den Investoren zugesagte Betrieb des Museums am bisherigen Standort im Untergeschoss vom Haus Lazarus (Kanzleigebäude) war wegen zunehmender partieller Feuchtigkeit, fehlender Barrierefreiheit, fehlendem 2. Fluchtweg lt. BrandschutzVO und mangelnden Erweiterungsmöglichkeiten nicht mehr gewährleistet. Mehrfache Versuche, mit der zukünftigen Schlossgesellschaft ins Gespräch zu kommen, scheiterten. Die Leihgeber drohten, ihre Exponate abzuziehen, sollte die Schule realisiert werden. Die Erleichterung war verständlicherweise groß, als im April 2021 bekannt wurde, dass die Interessenten vom Kauf zurücktraten.
Die Situation im Johanniter- und Maltesermuseum
Zwischenzeitlich konnten durch intensive Kontakte und Sicherung der historischen Uniformen die Bedenken der Leihgeber ausgeräumt werden. Die Zukunft des Museums ist dennoch ungewiss. Coronabedingt ist derzeit eine Öffnung nicht möglich, obwohl mittlerweile ein 2. Brandschutz-Fluchtweg gesichert wurde. Ralph Hildebrandt behält das Museum auch während der Schließung regelmäßig im Blick.
Derweil nutzen Juliane Güth, Ursula Schlegel und Jürgen Goebel die Zeit, um eine längst fällige grundlegende Bestandsaufnahme sowie eine Archivierung und Digitalisierung der Bücher und Exponate vorzunehmen. Wertvolle Schriften aus einem Nachlass werden fachmännisch restauriert und sollen von einem Experten in ihrem historischen Wert erfasst werden.
Neue Perspektiven
Nach einer umfassenden Projektentwicklungsphase durch ein Fachbüro, beschloss der Gemeinderat am 09. November 2021, das Schloss 2023 für knapp fünf Millionen Euro zu erwerben und die Gebäude zum Großteil im Erbbaurecht zu verkaufen. Einige Bereiche, unter anderem das repräsentative Kanzleigebäude, sollen jedoch im Besitz der Stadt bleiben. Das könnte für unser Museum neue Perspektiven eröffnen. Bereits 2017 hatte die Historische Gesellschaft den Antrag gestellt, das gesamte Haus Lazarus als „Haus der Geschichte“ neu zu definieren. Jetzt könnte dieser Antrag Gehör finden.
Allerdings wäre ein solch aufwändiges Projekt für unseren Verein fachlich, finanziell und personell allein nicht zu stemmen. Deshalb sind wir auf Partnersuche und mit dem Malteserorden im Gespräch. Das Großpriorat des Ordens hatte seit 1428 seinen Sitz für fast 400 Jahre in Heitersheim. In Deutschland gibt es kein „Malteser“- Museum, das die vielfältig vorhandenen Exponate des Malteserordens ausstellt. Diese wünschenswerte Option darauf wird derzeit geprüft. Es wäre eine Rückkehr der Malteser zu ihren Wurzeln nach Heitersheim.
Das Ritterhaus Bubikon gehörte einst zum Großpriorat Deutschland und besaß eine zentrale Stellung unter den deutschschweizerischen Kommenden des Johanniterordens. Dort wurde die Geschichte von der Entstehung als Kommende des Johanniterordens bis zum heutigen Museumsbetrieb vorbildlich museal aufbereitet. Die befreundete Ritterhausgesellschaft könnte als erfahrener Ideengeber bei einer neuen Museumskonzeption wertvolle Impulse geben. Doch das alles ist derzeit Zukunftsmusik und hängt entscheidend von potenziellen Mitstreitern ab, die sich bei uns einbringen könnten.
Was sonst noch geschah
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Im August 2021 veranstaltete Dr. Anne Teller mit dem Vorstandsteam einen Ferienprogrammpunkt für die Heitersheimer Kinder im Malteserschloss. Als berittene Kämpfer eroberten die Sechs- bis Elfjährigen das Schlossareal. Die Ritter-Spiele umfassten Bildersuche, Bastelarbeiten, Kämpfe in voller Montur und Rennen auf selbst gebastelten Steckenpferden. Ein voller Erfolg. (Bericht auf der Homepage folgt)
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Die freundschaftlichen Beziehungen zur Ritterhausgesellschaft Bubikon werden bereits seit 1977 gepflegt. Diese Tradition griff die neue Vorsitzende Dr. Anne Teller auf und organisierte am 3. Oktober 2021 für den Vorstand der Historischen Gesellschaft einen interessanten Ausflug zu den Schweizer Freunden.
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Ein besonderes Ereignis war die Einweihung des neuen inklusiven Künstlerparks „Hortus villae“ östlich der Villa artis. Erstes symbolträchtiges Kunstobjekt war die Kreuzblume vom südlichen Hahnenturm des Freiburger Münsters. Sie wurde im Rahmen der Sanierung dort abgebaut und vor Ort erneuert. Die Stadt Heitersheim erhielt das Original als Dauerleihgabe. In den nächsten Jahren soll der inklusive Künstlerpark mit weiteren Kunstwerken bestückt werden. Federführend koordinierte Bürgermeister a.D. und Vorstandsmitglied der Historischen Gesellschaft Jürgen Ehret Realisierung und Sponsoring in Abstimmung mit Stadt und Caritas. (Bericht auf der Homepage folgt)
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Aktuell unterstützt die Historische Gesellschaft die Bemühungen um den Erhalt der stark in Mitleidenschaft gezogenen Gerichtslinde im hinteren Schlosshof. Sie prägt das Ambiente und Erscheinungsbild in besonderer Weise.
Was uns organisatorisch wichtig wäre
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Unsere informative Homepage finden Sie unter www.historische-heitersheim.de
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Um die Korrespondenz mit unseren Mitgliedern zu erleichtern und nachhaltiger zu gestalten, möchten wir Sie bitten, uns Ihre E-Mail-Kontakte mitzuteilen. Für eine kurze Mail (Adresse siehe Kontakt-Infos) wären wir dankbar.
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Wegen des Vorstandswechsels wurde der Mitgliedsbeitrag für 2021 noch nicht eingezogen. Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir beabsichtigen, am 15. März 2022 die Beiträge für 2021 und 2022 gemeinsam einzuziehen.
Zum Abschluss möchten wir Ihnen danken, dass Sie uns auch in wechselvollen Zeiten die Treue gehalten haben. Nach den jüngsten Entscheidungen sind wir hoffnungsvoll, die Geschicke der Historischen Gesellschaft mit unserem ambitionierten Vorstandsteam in eine gute und gesicherte Zukunft manövrieren zu können.
Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr 2022 wünscht
Dr. Anne Teller
(Vorsitzende)
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